Zusätzliche Tilgung bei verfrühter Terminierung

Ein Emittent kann sich in den Schuldverschreibungsbedingungen eine zusätzliche Rückzahlung durch Vertragsauflösung der Anleihe vorbehalten (vorzeitige Aufhebung) - in der Regel unter Vereinbarung einer Anzahl

terminierungsfreier Jahre. Zuweilen können die Obligationsbedingungen ebenso dem Käufer der Schuldverschreibung ein vorzeitiges Kündigungsrecht einräumen.

Verzinsung

Die Verzinsung, die Sie als Anleger vom Emittenten auf das nominal investierte Kapital (den Nominalwert des Handelspapiers) erlangen, ist gleichfalls in den jeweiligen Obligationsbedingungen geregelt. Hierbei gibt es nicht einzig den „klassischen" Festzins und den variabelen, den entsprechenden Marktbedingungen zugeschnittenen Zinssatz: Mittendrin ist eine große Anzahl von Mischformen möglich.

Obligationen und ihre Zinsformgebung

Klassische festverzinsliche Obligationen
Festzins-Schuldverschreibungen - ebenso Straight Bonds genannt - haben eine stetige feste Verzinsung (Nominalzins) für die gesamte Dauer. Der Zins wird in der BRD überwiegend jährlich, in anderen Ländern überwiegend halballjährlich (z. B. in den USA), im Nachgang gezahlt.

Obligationen mit veränderbaren Zinssätzen (Floating Rate Notes)

Floating Rate Notes (knapp „Floater") erlauben keinen festen, statt dessen einen flexibelen Zinsertrag. Nach jedweder Zinsfrist, z. B. nach Ablauf von drei, sechs oder einem Dutzend Monaten zahlt der Emittent der Schuldverschreibung die Zinsen; gleichlaufend gibt er den Zinssatz für die neue Spanne bekannt. Dieser Zinsfuß orientiert sich an einem Indexzinssatz, größtenteils an Geldmarktsätzen wie EURIBOR (= European Interbank Offered Rate) oder LIBOR (= London Interbank Offered Rate).

Die Geldmarktsätze EURIBOR und LIBOR sind die Zinsfüße, zu denen bestimmte Kreditanstalten in Ländern der Europäischen Währungsunion bzw. in London bereit sind, Gelder bei anderen Finanzinstituten kurzfristig anzulegen. Diese Sätze sagen, zu welchem Zinssatz Bankhäuser bei Bedarf temporäre Anlagen tätigen würden.